Vom 17.11. bis 21.11. folgte ich einer Einladung von Frau Prof. Natalja Petrowna Tolokonskaja nach Novosibirsk. Ich hatte das Vergnügen von insgesamt 6 Starts und Landungen auf meinem Flug von Dresden über Frankfurt, Moskau nach Novosibirsk und zurück. Dabei war bei meinem Abflug die einzige Möglichkeit dem Regen zu entgehen, sich über die Wolken zu retten.
In Novosibirsk herrschte schon „Väterchen Frost“ und wir kamen im dichten Schneetreiben an.
Die Piloten der „Sibirian Airline“ beherrschten ihre Kunst tadellos, trotz widriger Wetterbedingungen. Infolge von fünf Stunden Zeitverschiebung hatte ich den ersten Tag zur Eingewöhnung frei und nutzte die Zeit, mir die Stadt anzusehen. Novosibirsk ist eine junge Stadt mit heute bereits ca. 2 Millionen Einwohnern. Gegründet wurde sie erst vor ca. 100 Jahren zum Bau der Transsibirischen Eisenbahn. Die Ingenieure fanden an dieser Stelle eine günstige Möglichkeit den sibirischen Fluss Ob zu überqueren.
Ich war bereits vor fünf Jahren erstmals in Novosibirsk und Frau Prof. Tolokonskaja besuchte uns ebenfalls schon einmal mit ihrer Familie hier in Ehrenfriedersdorf. Weiterhin traf ich viele Kollegen wieder, die ich bereits auf meinen Früheren Reisen in Moskau, St. Petersburg oder Baku kennen lernte, u.a. auch Prof. Majanowski aus Moskau.
Die Konferenz fand im Novosibirsker Klinikum, dem größten russischen Krankenhaus östlich des Urals statt. Dort gibt es 1500 Betten und insgesamt arbeiten dort 3000 Menschen, der Komplex wurde vor 70 Jahren erbaut.
Für unsere deutschen Verhältnisse völlig unvorstellbar ist es Frau Prof. Tolokonskaja gelungen, in ihrer Klinik, die für russische Verhältnisse hochspezialisiert ist, ein naturheilkundliches Symposion abzuhalten bei dem auch noch viele ihrer Kollegen aus dem eigenen Hause mit unter den Teilnehmern saßen.
Aus einer Kombination von hohem medizinischen Sachverstand, politischem Geschick, hervorragenden naturheilkundlichen Wissen und einer liebevollen, achtsamen Art schafft ausgerechnet mitten in Sibirien eine Frau die Integration von Schulmedizin und Naturheilkunde zum Wohle der Patienten in einer großen Klinik.
Ich kann dieser Leistung nur meine persönliche Hochachtung entgegenbringen und mir so etwas auch für unser Land und unsere Patienten wünschen. Dieser Idee wird aus meiner Sicht unser Masterstudium an der Europauniversität Viadrina in Frankfurt/Oder gerecht, bei dem wir eben genau auch auf diese Integration großen Wert legen. Um den guten Absichten der Konferenz noch mehr Gewicht zu verleihen gab es natürlich auch ein Interview mit dem Sibirischen Fernsehen.
Liebe Leser dieses Blogs, sie können hier sehen, dass man uns im Osten, in dem ja bekanntlich auch die Sonne auf geht, manchmal wirklich etwas voraus ist. Zumindest, was die Integration der Naturheilkunde in die Schulmedizin anbelangt.
Ich danke allen auf das Herzlichste, die zum Gelingen dieses Symposions und meiner Reise in das ca. 5000 km entfernte Novosibirsk beitrugen.
Dr. Burkhard Flechsig